Sublimation von Phthalsäureanhydrid
Benötigte Chemikalien
Phthalsäureanhydrid Xn R 22-37/38-41-42/43 S (2)-23-24/25-26-37/39-46
Man kann auch andere leicht verdampfbare Feststoffe, z.B. Iod
oder Coffein, verwenden, aber Phthalsäureandydrid bildet prächtige Kristallfasern und aus
der Apparatur entweichen keine schädlichen Dämpfe
Benötigte Geräte
Stativ mit zwei Muffen und Klemmen
zwei Reagenzgläser (ein großes und ein kleines, müssen ineinander passen
Brenner (vorzugsweise Spiritus-)
Versuchsdurchführung
- Im großen Reagenzglas 2-3 Spatelspitzen Phthalsäureanhydrid vorlegen, das Kleine zum
größten Teil mit kaltem Wasser füllen.
- Die beiden Reagenzgläser senkrecht so im Stativ einspannen, dass das kleine möglichst
weit in das große hineinrecht. Es dient als Kühlfinger. Das kleine Reagenzglas mit
Küchenpapier o.ä. umwickeln, wenn die Klemme nicht ausreichend eng gemacht werden kann.
- Das große Reagenzglas gelinde von unten erwärmen. Der Anhydrid schmilzt und verdampft
schließlich. Man kann gut beobachten, wie der Dampf im Reagenzglas immer weiter nach oben
steigt und sich schließlich am Kühlfinger absetzt.
- Bevor der Anhydrid völlig verdampft ist beendet man die Erhitzung. Man lässt die
Apparatur erkalten und entnimmt sehr vorsichtig (ganz gerade nach oben ziehen) den
Kühlfinger. Der Anhydrid hat sich am unteren Ende abgelagert und ist meist sehr schön
anzusehen.
Entsorgung
- Vom Kühlfinger lässt sich der Anhydrid leicht abschaben, wiederverwenden oder zum
halogenfreien organischen Abfall geben.
- Im erkalteten großen Reagenzglas hat sich die Substanz als feste Kruste abgelagert.
Hilft mechanische Behandlung nichts, kann man den Stoff mit Aceton, Spiritus o.ä.
ablösen. Das Lösemittel dann zum halogenfreien organischen Abfall geben.
Erklärung
Viele Feststoffe sind flüchtig genug um sich verdampfen zu lassen (Sublimation), durch
Kühlung kann man sie dann wieder abscheiden (Resublimation). Von Sublimation spricht man
genaugenommen eigentlich nur, wenn ein Stoff ohne zu schmelzen in den gasförmigen Zustand
übergeht (z.B. Iod). Die Sublimation ist im Laboratorium ein nützliches Verfahren, um
kleine Mengen ausreichend flüchtiger und thermostabiler Substanzen zu reinigen.
Industriell werden damit auch große Stoffmengen purifiziert, z.B. bei Iod oder Schwefel.
Fotos
Versuchsapparatur vor dem Erhitzen
Versuch kurz vor Beendigung des Erhitzens, am Kühlfinger ist deutlich der
resublimierte Anhydrid zu erkennen.
Literatur
abgeleitet von V315 "Phthalsäureanhydrid", S. 184, [1]