Bereitung einer Kaliumcyanidlösung
Benötigte Chemikalien
Kaliumhexacyanoferrat(II)
Kohlepulver
dest. Wasser
Anstatt Kaliumhexacyanoferrat(II) (gelbes Blutlaugensalz)
kann man vermutlich auch Kaliumhexacyanoferrat(III) (rotes Blutlaugensalz)
verwenden.
Gefahrenhinweis
Kaliumcyanid T+
R 26/27/28-32 S
(1-2)-7-28-29-45
Benötigte Geräte
Reagenzglas
Reagenzglashalter
Brenner (Gas- oder Spiritus)
Filterpapier
Trichter
abschließbarer Gefahrstoffschrank!
Versuchsdurchführung
- Schutzbrille! Bei der Reaktion entweichen evtl. giftige
Gase, daher unterm Abzug oder im Freien arbeiten! Kaliumcyanid ist ein
extrem starkes Gift, 0,1 g können tödlich sein, daher extrem sorgfältig
arbeiten! Man informiere sich vorher gut über die Handhabung von Cyaniden!
- Man lege im Reagenzglas eine kleine Spatelspitze
Kaliumhexacyanoferrat(II) vor, sowie eine Spatelspitze Kohlepulver und
vermische durch kräftiges Schwenken.
- Nun erhitze man die Mischung unter Schwenken mit dem
Brenner, wobei zuerst Kristallwasser aus dem Salz entweicht, falls solches
vorhanden ist. Es beginnt ein deutlicher Blausäuregeruch zu entweichen!
- Die Mischung erglüht schließlich dunkelrot. Man erhitze
dann noch etwa 1 - 2 Minuten weiter, wobei man beim Gasbrenner acht gebe, das
die dunkle Rotglut nicht wesentlich überschritten wird.
- Nachdem das Reagenzglas erkaltet ist, gebe man Wasser
hinzu, etwa 5 ml oder mehr oder weniger, je nachdem wie konzentriert die
Lösung gewünscht wird. Man gebe das Wasser vorsichtig zu, da es zu starkem
Aufschäumen kommen kann.
- Man lasse eine Zeit lang unter gelegentlichem Schwenken
stehen, damit alles Cyanid in Lösung geht.
- Nun filtriere man die Aufschlämmung durch ein Filterpapier
in eine geeignete Flasche, die dringend ordentlich zu kennzeichnen und im
Giftschrank aufzubewahren ist! Die Lösung sollte klar und farblos erscheinen,
eine Verfärbung deutet auf unumgesetztes Cyanoferrat hin.
Entsorgung
- Die Kohle kann man in der geringen Menge über den Abfluss
entsorgen, das Filterpapier kann man, nachdem es mit fließendem Wasser gespült
ist, in den Hausmüll geben.
Erklärung
Das Eisen(II) des Hexacyanoferrats(II) wird durch die Kohle
in der Hitze zu elementarem Eisen reduziert, infolgedessen sich das vorher fest
an das Eisen(II) gebundene Cyanid zum leicht dissoziierenden Kaliumcyanid
verbindet. Früher hatte diese Reaktion technische Bedeutung für die
Kaliumcyanidherstellung, da man Kaliumhexacyanoferrate leicht durch erhitzen
tierischer Abfälle, besonders Blut, mit Kaliumcarbonat erhalten kann. Heute ist
das Kaliumcyanid aber weitgehend durch das billigere Natriumcyanid ersetzt
worden.
Fotos
Literatur
Eigener Versuch, angeregt durch "Kaliumcyanid",
S. 411, [8]