Darstellung und Nachweis von Ethylen
Benötigte Chemikalien
Destilliertes Wasser
Ethanol F R 11 S (2)-7-1
bzw. Spiritus
Kaliumpermanganatlösung, verd.
Natriumcarbonat (bzw. Hydrate) Xi R 36 S
(2)-22-26
Schwefelsäure 96 % C R 35 S (1/2)-26-30-45
Gefahrstoffinformation
Ethen F+ R 12 S (2)-9-16-33
Benötigte Geräte
2 Reagenzgläser
Gummistopfen mit Bohrung und Gaseinleitungsrohr
Stativ mit 2 Doppelmuffen und 2 Klemmen
Brenner (vorzugsweise Spiritus-)
Versuchsdurchführung
- Schutzbrille! Lüftung! Alle unnötigen Flammen löschen!
- Beide Reagenzgläser einspannen, und zwar so, dass der Stopfen auf das eine aufgesetzt
werden kann und das Gaseinleitungsrohr möglichst tief in das andere reicht.
- In das Glas, in das das Gas eingeleitet werden soll, eine Spatelspitze Natriumcarbonat
geben und ein paar Tropfen verd. Kaliumpermanganatlösung zugeben. Etwa auf zwei Drittel
mit Wasser auffüllen.
- Im anderen Glas etwa 0,5 ml Ethanol vorlegen. Langsam und vorsichtig etwa
1 ml konz. Schwefelsäure zugeben, was zu starker Erwärmung führt.
- Stopfen mit Gaseinleitungsrohr fest aufsetzen.
- Mit dem Brenner das Säure-/Alkohol-Gemisch erwärmen, bis deutliche Gasentwicklung
einsetzt und die Flamme dann gleich löschen. Die exotherme Reaktion setzt sich dann
gewöhnlich von selbst fort. Es tritt starke Inkohlung ein, die Gasentwicklung kann recht
stürmisch werden. Die Kaliumpermanganatlösung wird rasch entfärbt und durch
entstehenden Braunstein leicht bräunlich gefärbt. Falls etwas von der Lösung
herausspritzt ist dies harmlos.
- Abwarten, bis die Gasentwicklung zum erliegen kommt und dann den Stopfen herausziehen,
um Rückschlag zu vermeiden.
Entsorgung
- Die Nachweislösung kann ohne weiteres ins Abwasser gegeben werden.
- Die Gasentwicklungsmischung nach Abkühlung, vorsichtig in 4 - 5 ml Wasser geben und
abgekühlt als halogenfreien organischen Abfall entsorgen.
- Teerige Rückstände lassen sich aus dem Reagenzglas mit Aceton o.ä. entfernen,
allerdings kaum vollständig.
Erklärung
Ähnlich wie bei der Etherdarstellung wird
dem Ethanol mit Hilfe von konz. Schwefelsäure Wasser entzogen, allerdings aus einem
Molekül Ethanol ein Molekül Wasser.
CH3CH2OH
--> CH2=CH2 +
H2O
Durch alkalische Kaliumpermanganatlösung wird an Ethylen formal Wasserstoffperoxid
angelagert, das Mangan(VI) wird hierbei zu Mangan(IV) reduziert.
3 CH2=CH2 +
2 MnO4- + 4 H2O
--> 3 HOCH2CH2OH
+ 2 MnO2 + 2 OH -
Fotos
Apparatur vor Versuchsbeginn, für die Gasentwicklung wurde ein stark verschmutztes
Glas verwendet, da ohnehin Teer entsteht
Apparatur nach der Versuchsdurchführung
Literatur
angelehnt an Versuch 250, "Darstellung von Ethen (Ethylen) aus Ethanol
(Ethylalkohol)", S. 152, [1]