Darstellung von m-Dinitrobenzol
Benötigte Chemikalien
Benzol T F R 45-11-48/23/24/25
S 53-45
Salpetersäure 65 %
C R 35 S
(1/2)-23-26-27
Schwefelsäure 96 % C R 35 S (1/2)-26-30-45
Gefahrstoffinformation
Nitriersäure O C R 8-35 S (2)-23-26-30-36-45
Nitrobenzol T
N R
23/24/25-40-48/23/24-51/53-62 S (1/2)-28-36/37-45-61
Dinitrobenzole T+
N R
26/27/28-33-50/53-62 S (1/2)-28-36/37-45-60-61
Benötigte Geräte
Reagenzglas
Reagenzglashalter
Becherglas
Brenner (vorzugsweise Spiritus-)
Versuchsdurchführung
- Schutzbrille! Abzug oder im Freien arbeiten, es entweichen
sehr giftige Dämpfe und Gase! Kontakt mit Benzol, Dinitrobenzol und
Nitriersäure unbedingt vermeiden (evtl. Schutzhandschuhe tragen, Dämpfe nicht einatmen)!
- 2 ml Salpetersäure 65 % im
Reagenzglas vorlegen, 4 ml Schwefelsäure 96 % unter Wasserkühlung
oder Eiskühlung langsam zugeben, es
entwickelt sich viel Wärme.
- Zur kühlen Nitriersäure 1 ml Benzol geben. Vorsichtig schwenken,
bis die starke Erwärmung etwas
nachgelassen hat (den Reagenzglashalter verwenden!).
Durch zerfallende Salpetersäure gebildete Stickoxide färben
die organische Phase gelblich bis bräunlich.
- Nun die Mischung mit dem Brenner erhitzen, bis sie etwas
siedet, und immer wieder bis zu dieser Temperatur erwärmen. Die heiße
Nitriersäure ist äußerst gefährlich, es entsteigen bräunliche Stickoxide!
Insgesamt erwärme man mind. 2-3 Minuten.
- Das Reaktionsgemisch erkalten lassen und in
ein mit viel Wasser gefülltes Becherglas gießen. Das
Dinitrobenzol sinkt ab und erstarrt bald zu hübschen gelben Kristallen.
Ein marzipanartiger Geruch weist auf unumgesetztes
(Mono-)Nitrobenzol hin.
Entsorgung
- Die verdünnte Nitriersäure als halogenfreien organischen Abfall entsorgen.
- Das Dinitrobenzol kann für weitere Versuche
aufgehoben werden, sonst auch als halogenfreien organischen Abfall entsorgen.
Bei Aufbewahrung gut kennzeichnen (T+!).
- Das Becherglas und das Reagenzglas nach dem Versuch mit Aceton o.ä. gründlich
spülen, und das Reinigungsmittel ebenfalls als halogenfreien organischen Abfall
entsorgen.
Erklärung
Zuerst bildet sich (Mono-)Nitrobenzol (vgl.
Darstellung von Nitrobenzol).
Da das Nitrobenzol noch weniger aktiviert ist,
gelingt die weitere Nitrierung nur unter scharfen Bedingungen
(Hitze). Die Nitrogruppe deaktiviert die o- und p-Positionen im Ring besonders
stark, daher erhält man im wesentlichen das m-Produkt.
Nitrobenzol (l.) und m- bzw. 1,3-Dinitrobenzol (r.)
Fotos
Die Reaktionsmischung zu Beginn, Benzol schwimmt obenauf.
Stickoxide färben die organische Phase braun, wenn sich die
Mischung erwärmt
Beim weiteren Erhitzen entweichen die Stickoxide, auch die
Säure wird deutlich verfärbt
Das Produkt fällt aus
Literatur
vgl. Versuch 1952S "m-Dinitrobenzol", S. 329, [2]